1 – Chanukka
1 – Chanukka

1 – Chanukka

(Illumination in einem Birkat ha-Mazon-Manuskript der Jüdischen National- und Universitätsbibliothek in Jersualem, Ms.hebr.Yah 143, 3r.)

WUNDER UND GESCHICHTE

„Was ist der Grund für Chanukka? Unsere Rabbinen lehren [im Talmud]: Am 25. Tag des Monats Kislev [beginnen] die Tage von Chanukka, die acht sind, an denen Totenklage und Fasten verboten sind. Denn als die Griechen den Tempel betraten, verunreinigten sie alle Öle darin, und als sich die hasmonäische Dynastie gegen sie durchsetzte und sie besiegte, machten sie sich auf die Suche und fanden nur ein Ölfläschchen mit dem Siegel des Hohepriesters, ausreichend nur für das Entzünden an einen Tag; doch es wurde damit ein Wunder vollbracht, und sie entzündeten damit acht Tage lang den Leuchter. Im folgenden Jahr wurden diese [Tage] zu einem Fest erklärt mit [dem Rezitieren von] Hallel und Danksagung. “ (Talmud, Schabbat 21b).

Historiker erzählen die Geschichte anders. Was der Talmud erzählt, ist historisch so nicht gewesen. Die Rabbinen erzählen die Ereignisse der Makkabäer im Lichte einer Geschichte über einen Ölkrug, die ursprünglich über den Propheten Elisa handelte (2. Könige 4, 1-7 = Haftarah an Vajera, der Text, der auch die Akeda – Bindung Jizchaks – enthält), um auf diese Weise ein Ereignis zu schaffen, an das jedes Jahr wie Purim gedacht wird (Esth 9, 20-23).

ZUM NACHDENKEN

� Was repräsentiert die Geschichte vom Öl-Wunder? Welche Rolle spielt Glaube oder Vertrauen in dieser talmudischen Geschichte? Hast du in deinem Leben Wunder erlebt? Wie verbindet diese Geschichte Wunder mit Gott? Warum kann es wichtig sein, über Wunder und nicht über Fakten zu erzählen?