Taschlich
Taschlich

Taschlich

Taschlich

Das Wort „Taschlich“ bedeutet „du wirst werfen“. Taschlich ist ein jüdischer Brauch, der vermutlich im 13. Jh. entstanden ist und der einen Satz des Propheten Micha (Mi 7,19) handelnd interpretiert. Es hat einen psychologischen Effekt, etwas nicht nur zu denken oder zu sagen, sondern dabei auch eine Handlung zu vollziehen. Es gibt kein festes Ritual für diesen Brauch, aber der Vers aus Micha wird immer gelesen und es wird etwas in ein Gewässer geworfen. Die übrige Gestaltung der Handlung ist frei und basiert auf lokalen Bräuchen. Einige lesen zusätzlich Psalmen (z.B. Ps 130 oder Ps 118) und bestimmte Texte oder Gebete.

Aschkenasim machen Taschlich am Nachmittag des ersten Tags Rosch haSchana (wenn dies ein Schabbat ist, am folgenden Sonntag), Chassidim machen es vor Sonnenaufgang, Sephardim machen Taschlich an irgendeinem Tag während der Zeit zwischen Rosch haSchana bis Hoschana Rabba. Im klassischen Reform-Judentum wurde Taschlich nicht praktiziert, da man es als abergläubisch und irrational empfand. In der Gegenwart wird jedoch die psychologische und symbolische Kraft des Brauchs auch in progressiven Gemeinden neu entdeckt.

Taschlich ist sehr Corona-geeignet. Es geschieht draussen und es ist zwar üblich, sich in kleinen Grüppchen an einem Gewässer zu treffen, aber man kann es ebenso gut auch nur zu zweit oder allein für sich machen. Hier eine Anregung für diejenigen, die gern Taschlich machen möchten.


Text-Blatt

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