Ach, wie einsam
Ach, wie einsam

Ach, wie einsam

Ach, wie einsam  אֵיכָה יָשְׁבָה בָּדָד
Ach, wie saß einsam
Nir Oz, reich an Blut
Sderot ward wie die Witwe[1]
benommene Stadt,
wer ist ihr treu?  
אֵיכָה יָשְׁבוּ בָּדָד
צְעִירוֹת וּצְעִירִים בְּמִסְתּוֹרֵי שׁוֹּחוֹת וְשִׂיחִים. פָּסְקוּ רִקּוּדֵיהֶם, וּמִי יְחַלְּצֵם?
Ach, wie saßen einsam
im Schutzraum eine Familie
und noch eine,
und noch eine, und noch eine.  
אֵיכָה יָשְׁבָה בָּדָד
.בַּמָּמָ”ד מִשְׁפָּחָה, וְעוֹד אַחַת, וְעוֹד, וְעוֹד אַחַת
Ach, wie saßen einsam
Späherinnen, ihre Augen überall,
niemand hörte,
und Hilfe – nicht da.  
אֵיכָה יָשְׁבוּ בָּדָד
.תַּצְפִּיתָנִיּוֹת רַבָּתִי עַיִן, וְלֹא הָיְתָה הַקְשָׁבָה, וִישׁוּעָה – אָיִן
Ach, wie saßen einsam
junge Männer und Frauen
versteckt in Gräben und Büschen,
ihr Tanzen gestoppt,
wer wird sie retten?  
אֵיכָה יָשְׁבוּ בָּדָד
צְעִירוֹת וּצְעִירִים בְּמִסְתּוֹרֵי שׁוֹּחוֹת וְשִׂיחִים. פָּסְקוּ רִקּוּדֵיהֶם, וּמִי יְחַלְּצֵם?
Ach, wie saßen einsam
gefangene Frauen und Männer:
und sitzen noch immer:
120 Männer, Frauen, Alte und Kinder.
sie weinen, weinen des Nachts,
Tränen auf ihren Wangen.
Und niemand ist da, der sie tröstet.[2]
אֵיכָה יָשְׁבוּ בָּדָד
חֲטוּפוֹת וַחֲטוּפִים, וַעֲדַיִן יוֹשְׁבִים: 120 גְּבָרִים, נָשִׁים, קְשִׁישִׁים וִילָדִים. בָּכוֹ בּוֹכִים בַּלַּיְלָה, דְּמָעוֹת עַל לְחָיֵיהֶם, וְאֵין מְנַחֵם
  
Nurit Hirschfeld-Skupinsky 
Deutsche Nachdichtung: Annette M. Boeckler 

[1] Anspielung auf Echa 1,1 „Ach, wie einsam sitzt sie da die Stadt [Jerusalem] (einst) reich an Volk, sie wurde wie eine Witwe.“ אֵיכָה  יָשְׁבָה בָדָד הָעִיר רַבָּתִי עָם הָיְתָה כְּאַלְמָנָה

[2] Vgl. Echa 1,2.

Original: Times of Israel 4. Aug 2023: „O how she sat alone: New laments for a beloved land“.